In einem Interview des mexikanischen TV-Senders Televisa von 2019 hatte sich Papst Franziskus für rechtlichen Schutz für homosexuelle Paare ausgesprochen, allerdings mit Bezug auf die zivilrechtliche Sphäre, nicht auf das Kirchenrecht. Seine Worte ließ der Vatikan damals aus dem Interview herausschneiden, bis sie im letzten Jahr in Dokumentation auftauchten, veröffentlicht wurden und für Wirbel sorgte.
Und jetzt: Die katholische Kirche lehnt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausdrücklich ab. Gott "kann Sünde nicht segnen", heißt es in einer formalen Antwort der vatikanischen Glaubenskongregation auf die Frage, ob Geistliche gleichgeschlechtlichen Partnerschaften den Segen zusprechen könnten. Aber Waffen wurden gesegnet - und ganz egal wie man dazu steht - Ablässe wurden erteilt, wer am Kriegsgeschehen teilnahm... Es ist zum kotzen.
Wie schön ist es zu lesen, dass ein Paderborner Pfarrer und ein Würzburger Hochschulseelsorger über 1.000 Seelsorger zusammengebracht haben, die weiter segnen wollen. Sind lesbische Frauen und homosexuelle Männer keine "Kinder Gottes" - hat Gott da etwa bei diesen Menschen Fehler gemacht?
"Er werde sich von niemandem verbieten lassen, Gottes Segen jedem zu spenden, der ihn braucht oder erbittet", gibt der Domprobst aus Worms zu Protokoll. Wohnungen, Autos, Fahrstühle, Rosenkränze habe er gesegnet, erklärt der Generalvikar der Diözese Speyer, und soll "zwei Menschen nicht segnen können, die sich lieben? Das kann nicht Gottes Wille sein." Eindeutiger geht's nicht.
Antwerpener Bischof an Vatikan: Uns reicht's! - Ungewöhnlich scharfe Kritik nach dem vatikanischen "Nein" zur Segnung homosexueller Paare: "...und deshalb sagen wir belgischen Bischöfe 'genug ist genug!'", so der Antwerpener Oberhirte Johan Bonny.