Gerhard van der Beck

Naja, ich wollte heute noch etwas weiter laufen. Der Wille war ja da aber es fing leicht an zu niesen. Ein Grund sich kurz in einer Bushaltestelle  hinzusetzen  und im Internet zu schauen, wie die  Unterkunftslage in der nächsten Stadt aussehen würde. Negativ. Bis nach Vigo wollte ich heute nicht mehr laufen, das wären dann weit über 30 km gewesen.

Eine Alternative wäre der Bus gewesen, der mich nach Vigo gebracht hätte. Aber schräg gegenüber sah ich ein Hotel. Also Rucksack auf den Rücken geschnallt und via Hotel gegangen. Der Bus nach Vigo überholte mich in diesem Moment. Ich soll laufen!

Ein schönes Wochenende.

Heute morgen ging mein Weg über.das Meer von Portugal nach Spanien. Nicht geschwommen,  ein Bootstaxi für 5 Euro genommen.  Es bestand nun die Möglichkeit, nach Tui zu laufen oder den Küstenweg weiterzugehen. Den Küstenweg habe ich gewählt. Rund 22 km ging es bis kurz vor Mougas. Da es noch vor 16 Uhr war, konnte ich das Mittagessen noch genießen. Zum Essen gab es eine Flasche Wein, die ich aber nicht geschafft habe. Es war ein schöner Tag; das Wetter spielte mit und der Weg an der Küste war auch in Ordnung. Das Rauschen des Meeres war immer zu hören. TOLL

Ich hoffe, dass das Wetter weiterhin mitspielt. Regnen kann es ja in Deutschland.

30 km konnte ich heute laufen und bin in Caminhar angekommen. Natürlich hat sich mein rechter Fuß immer wieder bemerkbar gemacht - gerade dann wenn ein unebener Untergrund da war (und der war oft da). Morgen geht es mit der Fähre nach Spanien. Überlegt habe ich mir heute - angeregt durch einen Podcast - auf was ich wirklich stolz sein kann aber auch, wo ich mich blamiert habe. Ich habe einiges gefunden.

Nach einem halben Liter Wein reicht es für heute.

Bis morgen.

Der Fehltritt von gestern hat heute erst richtige Auswirkungen. Mein rechter Fuß ist ziemlich angeschwollen - an eine längere Wanderung ist heute nicht zu denken. Jeder Tritt schmerzt. In der letzten Unterkunft hatte man keine Salbe und eine Apotheke wäre drei km entfernt. Die habe ich heute aufgesucht  und dann ein Hotel. In dem Hotel war ich auch das letzte Jahr schon einmal.

So hüte ich das Bett in der Hoffnung, dass ich morgen den Jakobsweg fortsetzen kann.

Von Apulia nach Darque-27,5 km. Mir ist überhaupt nicht bewußt, dass ich diesen Weg schon einmal gegangen bin. Im Wald ging es auf und ab. Irgendwann habe ich nicht aufgepasst und bin umgeknickt - konnte aber weitergehen. An einer Nationalstraße habe ich die Möglichkeit genutzt, auf der N3 nach Darque zu laufen. Verwundert hat mich, dass irgendwann eine Frau auf einem Hocker am Waldrand saß. Ich habe gedacht sie würde wohl abgeholt und nach Hause fahren(abgeholt ja, nach Hause nein). So viele Frauen mit großem Dekolleté und Minirock an Zufahrtswegen in den Wald konnte nur die Vermutung nach einem Straßenstrich bestätigen. Ich humpelte gen Darque.

Leider gibt es hier keine Apotheke, die wäre 3 km entfernt. Die Strecke hin und zurück möchte ich natürlich heute nicht mehr machen.  Ich kühle den geschwollenen Fuß mit meiner Wasserflasche. Mal sehen wie es morgen aussieht. Ich hoffe nur nicht, dass ich den Jakobsweg abbrechen muss.

Den angekündigten Starkregen konnte ich immer wieder entgehen und einen Unterstand aufsuchen.

Bon camino