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Der Pilgerpass - Credencial Peregrino

Pilgerpass

Ein wichtiges Dokument auf dem Jakobsweg kann der Pilgerausweis sein. Nur wer dieses Dokument mit sich führt ist berechtigt, in einer der vielen Pilgerherbergen zu übernachten. Voraussetzung ist, dass die Herberge nicht überfüllt ist und Betten frei sind. Wer seine Stempel im Pilgerausweis hat (wichtig sind für die letzten 100 km jeweils zwei Stempel pro Tag) kann in Santiago de Compostela die Pilgerurkunde erhalten.

Na ja, wenn man nicht in Herbergen übernachten will und in Santiago de Compostela keine Pilgerurkunde möchte, dann ist dieser Pass so wie das Gipfelbuch in den Bergen. Da zeigt man, dass der Berg erklommen wurde - und bei genügend Stempel erhält man eine Anstecknadel.... ein Marketinginstrument.

 

 

Orgel in der Kathedrale Santiago

Jakobsweg und zurück in Hochheim

Am letzten Tag in Santiago habe ich noch eine Führung in spanischer Sprache in der Kathedrale mitgemacht, die über gesamte Empore ging. Früher haben hier auch die Pilger übernachtet - und mit dem Botaufumeiro, dem großen Weihrauchfass in der Kathedrale - sollten die nicht sonderlich aufbauenden Gerüche übertüncht werden. Diese Führung, von der ich kaum etwas verstand, gab mir die Gelegenheit, Fotos zu machen, die nicht alltäglich sind. So z. B. eine Hälfte der Orgel.

Weiterhin gab es auch besondere Begebenheiten:

"Sänfte" für einen Menschen mit einem Handicap

Wohl für einen Querschnittsgelähmten wurde eine "Sänfte" gebaut, die von zwei Personen bewegt wurde. Dabei zog eine Person vorne, eine hinten schob diese "Sänfte" an jeweils einer Stange. In der Mitte, oberhalb des Einrades saß die Person, die transportiert wurde. Mit diesem Gefährt bewältigten sie den Jakobsweg. Trotz Handicap konnte eine Person den Jakobsweg "begehen". Vor dem Begleitpersonal kann ich nur den Hut ziehen! Mit diesem Gefährt waren sie auch noch schneller als ich mit dem Rucksack. Nochmals Hut ab.

Santiago - Frankfurt/Hahn - Mainz - Hochheim - gegen 20 Uhr war ich zu Hause. Caos, da mein Bad gerade neu gemacht wird. Rücksack in die Ecke gestellt und auf in den nächsten Gutsausschank und mit Freunden noch einen Wein getrunken.

Das Laufen auf dem Jakobsweg ist wieder mal vorbei - das Pilgern noch nicht.

Buen Camino

Das Ziel ist erreicht! 

Belohnung

Von Padron ging es heute nach Santiago de Compostela. Natürlich gab es wieder Regen - dafür gab es kein Frühstück. Auf in die nächste Bar. Toast mit Tomate war heute mein Frühstück. Selbstverständlich darf der Kaffee nicht fehlen. Ja, es ist für mich der letzte Pilgertag. Aber es reicht mir auch wieder!  Die nächste Zeit werde ich das Auto nutzen oder den öffentlichen Nahverkehr.

Mit der Renovierung der Fassade der Kathedrale ist man wohl fast fertig. Für die Renovierung vom Dach und den verschiedenen Kuppel der Kathedrale wird man wohl noch einige Jahre benötigen. Auch in der Kathedrale wird nun renoviert. Zum nächsten heiligen Jahr 2021 wird die Kathedrale wohl in neuem Glanz erscheinen. Ein Heiliges Compostelianisches Jahr wird immer dann begangen, wenn der 25. Juli, Festtag des Apostel Jakibus, auf einem Sonntag fällt.

Bon camino


 

 

Wasser, Wasser, Wasser

Täglich haben wir hier auf dem Jakobsweg mindestens einen heftigen Regenschauer. Da sollte man man auf die Wolken achten.  Die Bäche sind voller Wasser und an vielen Stellen sind die Wanderwege in kleine Bäche verwandelt. Das Wasser sucht sich schon seinen Weg. Da heißt es aufpassen wohin man tritt. Einige kritische Stellen waren schon auf die Wassermassen vorbereitet. Man hatte einige Steine so ins Wasser gelegt, dass der Pilger trockenen Fußes in Santiago ankommen kann. Leider bin ich bei einem Stein abgerutscht und ins Wasser getreten der linke Schuh wollte mal wieder Wasser ziehen. Aber wofür hat man Ersatz Strümpfe und Ersatzschuhe. Zweimal pro Tag darf einem das natürlich nicht Tag passieren.
Ein Foto von kritischen Stellen habe ich nie gemacht. Ich bin immer wieder froh gewesen, wenn ich eine solche schwierige Stelle verlassen konnte.

Mein Weg heute am Dienstag ging von Arcade nach Caldas de Rei.

Bon camino

Von Porrino nach Arcade

Nicht die Kilometer, die ich heute gegangen bin waren die Herausforderungen des Tages. Steil ging es hoch und auch wieder runter. Mit den Skiern wäre ich dort niemals Schuss gefahren. So habe ich insbesondere beim Abstieg den Slalomlauf angewandt. Belohnt habe ich mich mit einem Chorizo-Toast und einem Kaffee. Und wieder bin ich einmal nass geschwitzt in meine Unterkunft angekommen.

Die Unterkunft hatte ich vorab nicht gebucht. Letztlich war es gut so. Das Hotel Duarte in Arcade, das direkt am Weg liegt verlangte 25 € für die Nacht.  Leider war das Restaurant für das Menü de Dia am Abend und für das Frühstück geschlossen. Somit musste ich abends nochmals in die Stadt gehen - der Körper benötigt halt etwas zu essen.
Es ist für mich immer wieder eine Überraschung, dass die Lebenshaltungskosten hier so gering sind. So kostet ein Hamburger ca 2,50 €. Diesen kann man aber nicht vergleichen mit einem von McDonald's. Nach diesem spanischen Hamburger ist man gesättigt, nach einem von McDonald's hat man erst Hunger bekommen.

Wieder einmal finde ich es faszinierend,  dass man hier in Spanien auf Kinderspielplätzen die ungewöhnlichsten Geräte hat. Gesehen habe ich eine Schaukel für Rollstuhlfahrer. Aber auch der Bagger auf dem Spielplatz ist einzigartig.

Bagger auf dem Kinderspielplatz

Bon camino